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  • remomuggli

Mein Leben mit Multiplem Myelom


Viele Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen, wie ist es denn nun wirklich, mein Leben, seit ich im Mai 93 die Diagnose bekam: Multiples Myelom, keine Heilungsmöglichkeit, Lebensdauer noch 1 - maximal 2 Jahre?


Es ist ein Leben mit Überraschungen, kämpfen und lernen. Vor allem lernen musste ich und muss ich sehr viel. Mit den Tiefs umgehen, nicht zu viel an die Zukunft denken. Lernen meinen Körper mit seinen Schwächen zu akzeptieren. Einem Körper, der mich an einem Tag Bäume ausreissen lässt, am nächsten Tag ist ihm das Gewicht einer Fliege beinahe zu viel.


Und lernen mit den Reaktionen der Mitmenschen umzugehen. Die grösste Mühe hatte ich mit dem Satz: Du siehst heute gut aus - und ich vor Schmerzen kaum stehen konnte. Heute kann ich diese Worte annehmen wie sie gemeint sind, als Kompliment. Auch die schrägen Blicke lernte ich zu übersehen wenn das Gesprächsthema darauf kommt, dass ich Krebspatient bin. Die Blicke besagen: Ein Krebspatient mit DEM Übergewicht? Glaube ich doch nicht - Oder, Myelom? Die meint doch sicher Myom...


Die grösste und wichtigste Lernphase für mich aber ist, mich daran zu erfreuen wie gut es mir geht!


Die Überraschungen sind, knapp 6 Jahre nach der Hochdosis bin ich immer noch in Remission! Für mich ein Grund, mindestens gedanklich, riesige Luftsprünge zu machen!

Natürlich bin ich hauptsächlich für meinen ehemaligen Hausarzt die Überraschung! Ich habe mir erlaubt seine Prognose zu ignorieren!

Kämpfe gibt es täglich. Mich überwinden wenn die Müdigkeit Überhand nehmen will. Meinem Rücken eine Pause gönnen, auch wenn das Essen dadurch 30 Minuten später fertig wird. Ein 5 mal gerade sein lassen im Haushalt obwohl sich Besuch angemeldet hat...


Eines kann ich sagen, Uninteressant ist das Leben mit dem Myelom nicht. Es ist immer für Überraschungen gut. Leider für einige Menschen zu negativ...


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